Fränkisches Freilandmuseum
Das Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim erzählt von 700 Jahren fränkischer Alltagsgeschichte. Über 100 originale Gebäude sind bereits ins Museum „umgezogen“
und zeigen, wie die ländliche Bevölkerung in Franken früher gebaut, gewohnt und gearbeitet hat.
Voraussichtlich ab 2022 gehört zu diesen „gebauten Geschichtenerzählern“ auch eine Synagoge. Erbaut wurde sie ursprünglich 1740/41 in Allersheim, einem Ortsteil von Giebelstadt im Fränkischen Weinland. In ihren Hochzeiten machten die Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Allersheim rund 30 Prozent der Bevölkerung aus. Über 100 Jahre war die Synagoge ein Multifunktionsbau: Hier wohnte der Rabbiner, sie diente als Versammlungsort für Gottesdienste und der rituellen Reinigung. 1911 wurde das Gebäude an einen christlichen Ortsbewohner verkauft – die jüdische Gemeinde existierte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, da ihre Mitglieder in die Städte gezogen oder nach Amerika ausgewandert waren. Der neue Besitzer gestaltete das Haus nach seinen Bedürfnissen um.
Mit dem Umzug ins Freilandmuseum soll nun der Zustand während der religiösen Nutzung wieder sichtbar gemacht werden.